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Schweisserprüfungen nach EN ISO 9606

Im geregelten Bereich von Druckgeräten, Stahlbauten und Bauteilen mit Sicherheitsfunktion ist die Qualität der Schweissverbindungen entscheidend. Neben der Auslegung und Werkstoffwahl ist die korrekte Ausführung der Schweissnähte ein wesentlicher Sicherheitsfaktor.
Die Prüfung und Zertifizierung von Schweisserinnen und Schweissern erfolgt nach EN ISO 9606 Teil 1–5 durch eine unabhängige und unparteiliche Zertifizierungsstelle. Damit wird sichergestellt, dass die Fachperson über ausreichende Grundkenntnisse verfügt und die Anforderungen erfüllt.
Die Norm EN ISO 9606 bezieht sich auf:

  • Schweissprozess (Verfahren)
  • Produktform (Blech, Rohr)
  • Nahtart (Stumpf-, Kehlnaht)

Die Gültigkeit der Schweisserprüfung muss alle 6 Monate durch die betriebsinterne Schweissaufsicht verlängert werden. Der Schweisserausweis ist 3 Jahre gültig und kann nach 2 Jahren durch die Zertifizierungsstelle verlängert werden, sofern die Fachperson nachweislich im Gültigkeitsbereich gearbeitet hat und die Prüfanforderungen erfüllt sind.

Das Swiss Safety Center bietet als akkreditierte Zertifizierungsstelle umfassende Dienstleistungen für Unternehmen, die geprüfte Schweisserinnen und Schweisser einsetzen.

Verfahrensprüfungen nach EN ISO 15614

Für die Herstellung von Bauteilen im geregelten Bereich sowie bei anspruchsvollen Konstruktionen ist die Qualifikation von Schweissverfahren unerlässlich. Die Zertifizierung und Prüfung für metallische Werkstoffe ist in der EN ISO 15614 definiert und bezieht sich auf die Firma.
Die bestandene Verfahrensprüfung bestätigt, dass der angewendete Schweissprozess den Anforderungen gerecht wird – insbesondere bei kritischen Werkstoffeigenschaften im Schweissgut oder in der wärmebeeinflussten Zone.
Die Schweissanweisung umfasst:

  • Schweissprozess (Beschreibung und Ablauf)
  • Grundwerkstoff (Werkstoffgruppe)
  • Geometrie des Prüfstücks
  • Schweissnaht (Gestaltung, Vorbereitung)
  • Wärmebehandlung
  • Materialprüfung (Art, Lageplan)
  • Vorrichtungen

Der Prüfbericht mit Bescheinigung wird durch die Zertifizierungsstelle ausgestellt. Das Swiss Safety Center unterstützt Unternehmen bei der Qualifikation ihrer Schweissverfahren.

Zertifizierung Lötern und Lötverfahren

Das Hartlöten spielt insbesondere bei Kupfer und Kupferlegierungen – etwa in Kälteanlagen und Wärmepumpen – eine wichtige Rolle. Ab Kategorie II der Druckgeräteverordnung müssen sowohl das Lötverfahren als auch die Löterin oder der Löter geprüft werden.

Löterprüfung nach EN ISO 13585

Die Zertifizierung erfolgt nach EN ISO 13585 und stellt sicher, dass die Fachperson qualitativ hochwertige Lötverbindungen herstellen kann. Die Prüfung berücksichtigt:

  • Geometrie des Prüfstücks
  • Grundwerkstoffe
  • Zusatzwerkstoffe und Flussmittel
  • Heizgasgemisch
  • Lötbrenner
  • Vorrichtungen (falls erforderlich)
  • Materialprüfungen

Die Prüfung erfolgt stets in Anwesenheit der beauftragten Prüfstelle. Die Gültigkeit beträgt 3 Jahre, sofern alle 6 Monate Hartlötarbeiten im Gültigkeitsbereich nachgewiesen werden.

Löter-Verfahrensprüfung nach EN 13134:2000

Die Prüfung des Lötverfahrens erfolgt gemäss EN 13134:2000 und dokumentiert:

  • Grundwerkstoffe
  • Lotzusatzwerkstoffe und Flussmittel
  • Hartlötprozess
  • Konstruktion des Bauteils
  • Prüfungen und Prüfumfang
  • Geltungsbereich

Das Swiss Safety Center bietet umfassende Unterstützung für Unternehmen, die prüfpflichtige Lötverbindungen herstellen.

Kälteanlagen

Seit dem 1. Juli 2005 fallen Kälteanlagen unter die Druckgeräteverordnung. Diese Anlagen bestehen aus verschiedenen Druckgeräten, Rohrverbindungen und Absicherungen gegen Überdruck.

  • Ab Kategorie I muss der Hersteller seine Löterinnen und Löter sowie die Lötverfahren prüfen.
  • Ab Kategorie II sind diese Prüfungen durch eine unabhängige Zertifizierungsstelle wie das Swiss Safety Center durchzuführen.